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Macht Singen auch glücklich, wenn ich nicht singen kann?

"Singen macht glücklich!" Vielleicht hast du das für dich schon entdeckt, unter der Dusche singend, im Familienkreis oder beim Eltern-Kind-Singen? Dr. Gunter Kreutz hat in zahlreichen Studien tatsächlich NACHGEWIESEN, was Singen mit uns macht: Z.B. sinkt nach nur 30 Minuten der Cortisol-Spiegel - d.h. Stress wird reduziert, während das Protein Immunoglobulin A signifikant steigt, was unser Abwehrsystem stärkt!!!

 

Abgesehen von einem Training der Lunge, des Zwerchfells und vieles mehr, was unsere Gesundheit fördert, werden auch unsere Denkfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit trainiert. Emotional gesehen leistet das Singen noch so viel mehr: Ein Gefühl der Verbundenheit beim gemeinsamen Singen, eine Stärkung des Selbstwertgefühls und eben das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man seine Gefühle in einem Lied ausdrücken kann.

Manch eine(r) wird sagen: "Ja, das kenn ich!!" Manch andere(r) wird sagen: "Ja, aber ICH KANN NICHT SINGEN. Wenn ich singe, dann ist das wahrlich kein Genuss!" Werden dann auch Immunglobuline gebildet und der Cortisol-Spiegel gesenkt? Oder bewirkt das dann genau das Gegenteil?

 

Ja, Nein und Jein.

 

Wenn du selbst z.B. unter der Dusche singend, zur Aufnahme deines Lieblingsliedes trällernd oder in der Eltern-Kind-Singgruppe einfach eine riesen Freude hast und dir ganz egal ist, ob das gut klingt oder nicht, dannnn ist es gut. Das Glücksgefühl wird sich einstellen und dein Körper wird vor Freude hüpfen. 

Wenn du selbst bei jedem Ton zusammenzuckst, vorher alle Abzugsrohre verstopfst und die Fenster abdichtest, damit dich ja niemand hören kann und du dann vorsichtig probierst, dann könnte es einfach sein, dass sich die positiven Aspekte des Singens an diesem Tag nicht entfalten können.

 

Aber hier kommt die gute Nachricht für all jene, die sich aktuell zu den nicht-Sängern zählen: 

Sowohl die Stimmfunktionalität, als auch eine Grundmusikalität, die wir benötigen, um überhaupt einen Ton treffen zu können, ist tatsächlich in allen Menschen vorhanden. Vielleicht wurden wir in unserer Kindheit nicht genügend gefördert oder haben so Sätze gehört wie: "Du sing bitte nicht" oder "Kannst du mal aufhören, das ist ja schrecklich" oder "Du bist zu laut". Vielleicht wurden wir sogar aus dem Chor ausgeschlossen oder vor der ganzen Klasse ausgelacht. Nicht selten habe ich mitbekommen, dass es vielleicht gar nicht als Feedback für unser "schlechtes" Singen gedacht war, aber von den Kindern als solche interpretiert wurde. Und Bummm, schon hat es sich manifestiert: Ich kann nicht singen! Im Sinne der selbsterfüllenden Prophezeiung haben wir uns das dann im Laufe der Jahre auch schön selbst bewiesen und sind nun ganz sicher: Wir können es nicht. 

Abgesehen davon, dass in unserer Gesellschaft die richtige gesunde Atmung und die von der Natur gegebene und für das Sprechen und Singen erforderliche Stimmatmung nicht gefördert wird und die meisten Menschen daher einfach falsch atmen. 

D.h. es gibt bei den so genannten "nicht talentierten" oder "schlechten SängerInnen" einfach körperliche und psychische Voraussetzungen, die verhindern schön singen zu können. Und das ist korrigierbar. Mit einem entsprechenden körperlichen Training wird die Stimmfunktionalität wieder optimiert und das wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus. Denn du merkst plötzlich, dass sehr wohl schöne Töne aus dir herauskommen. Du kannst die Erfahrung machen, dass sie richtig sind und du sogar beginnst ein Lied zu singen und so das verlorene Vertrauen in deine Singstimme wiederfindest.

 

Jeder Mensch ist anders und bringt auch andere Voraussetzungen mit. Manch eine(r) merkt schon nach der ersten Stunde was sich in ihm/ihr tut. Andere können schon nach einigen Stunden mit einer wunderschönen Aufnahme eines Liedes nach Hause gehen. Ab und an braucht es ein bisschen länger, bis wir tief in uns akzeptieren können, dass wir doch singen können. Die Freude jedoch beim gemeinsamen Singen, begleitet werden, beim Lachen & Atmen, die stellt sich schon ab er ersten Stunde ein.

 

 

Romy Ackumey, Stimmgenuss-Coach

 

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